Das besondere Fossil

Juni 2009- Birgeria sp.
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Birgeria sp.

Oberer Muschelkalk, obere spinosus-Zone,
Fo.: Weißenburg
Slg.: O. Schuster

Systematische Stellung und Lebensweise:

Birgeria aus dem Oberen Muschelkalk ist ein Vertreter altertümlicher Formen aus dem Paläozoikum. Vollständige Funde aus den Schwarzschiefern der Alpinen Trias vom Monte San Giorgio geben uns eine recht gute Vorstellung dieses im Muschelkalk seltenen Fossils.

Nach W. SCHWARZ sprechen folgende Merkmale für einen räuberischen Leistungsschwimmer des offenen Meeres: stromlinienförmiger Körper, kleine Brustflossen, hohe Schwanzflosse mit spitz auslaufenden Lappen, Rücken- und Analflosse nahe der Schwanzflosse gegenübergestellt, ovaler Körperquerschnitt, starke Einengung des Rumpfes vor der Schwanzflosse, fehlende Beschuppung des Rumpfes. Birgeria stand demnach in der Nahrungskette ganz oben.

Präparation:

Das in mehreren Bruchstücken aus dem Mergel geborgene Kieferfragment mit Zähnen wurde vor der Präparation mit Sekundenkleber verklebt. Um eine weitere Präparation des überaus zerbrechlichen Fragmentes zu ermöglichen, wurde die Rückseite des Stückes vorsichtig mit Kalziumbikarbonat abgestrahlt. Auf die nun von losem Mergel und anderen Verunreinigungen gesäuberte Oberfläche wurde eine etwa 5mm dicke Lage, im Farbton des Mergels eingefärbte, Polyesterspachtel aufgetragen. Nach dem Aushärten derselben, konnte relativ gefahrlos von der anderen Seite das Freilegen des Kieferfragmentes mit Hilfe des Strahlgerätes erfolgen. Als Strahlmittel wurde auch hier Kalziumbikarbonat verwandt.



Abb. 2


Oberkiefer, Länge 120 mm

Messdaten der Zähne:

Höhe = 8,6 mm, Schaft 5,2 mm, Spitze 3,4 mm
Breite = 5,4 mm, Spitzengrund 3,6 mm

Literatur:

SCHMIDT, M. (1928):Die Lebewelt unserer Trias. – Öhringen; p 354, Fig. 994.
SCHWARZ (1970):Die Triasfauna der Tessiner Kalkalpen.- Schweiz. Paläont. Abh., 89; p 1-93, Basel